Feier 100 Jahre Groth & Co. / Interview mit Dr. Claus-Christian Ehrhardt und Karl-Henri Becker

100 Jahre Groth & Co.: Das Unternehmen unseres stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr.-Ing. Claus-Christian Ehrhardt hat am 20. Juni auf dem Firmengelände in Pinneberg mit rund 400 Gästen sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert – unter dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“. Aus einem Bauunternehmen im pommerschen Stolp ist inzwischen eine immer noch familiengeführte Unternehmensgruppe mit 400 Mio. € Umsatz, 11 Standorten und über 1.000 Mitarbeitern geworden.

NDR-Journalistin Inka Schneider moderierte ein Festprogramm mit interessanten Gesprächen sowie Einblicken in die Herausforderungen der Vergangenheit und die Pläne für die Zukunft des Unternehmens. Lesen Sie dazu das Interview mit Herrn Dr. Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter der Groth & Co. Bauunternehmung GmbH, Pinneberg, und Karl-Henri Becker, Gesellschafter der GROTHGRUPPE und Teil der vierten Generation der Familie Groth-Becker, hier.

Kulinarisch, musikalisch, unterhaltsam und in vielen kleinen Extras setzte das Fest definitiv Maßstäbe! Was uns als Bauindustrieverband besonders berührte: Das Unternehmen bat im Vorfeld um Spenden u.a. für das Ausbildungszentrum in Ahrensbök! Herzlichen Dank und noch mal herzlichen Glückwunsch!

Am Tag darauf gingen die Feierlichkeiten weiter: Etwa 600 Mitarbeiter:innen und Angehörige feierten beim großen Familienfest ebenfalls auf dem Firmengelände in Pinneberg.

 

Christoph Karstens neuer zweiter stellvertretender Vorsitzender der ARGE

Unser Vorstandsmitglied Christoph Karstens ist neuer zweiter stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. in Kiel. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins, den der Bauindustrieverband als Fördermitglied unterstützt, erhielt der Geschäftsführer der Heinrich Karstens Bauunternehmung GmbH & Co. KG in Lübeck die zweitmeisten Stimmen der sechs Kandidaten für die zwei Stellvertreter-Positionen.

Vorsitzender Arne Kleinhans, Leiter der Abteilung Bauen und Wohnen im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport von Schleswig-Holstein, und Geschäftsführer Prof. Dietmar Walberg gratulierten Christoph Karstens zur Wahl – ebenso wie Christine Koretzky, Vorständin des Lübecker Bauvereins und vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, die zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. Neu im Vorstand: Jörg Bierbass, Bereichsleiter Immobilienkunden bei der Investitionsbank Schleswig-Holstein, der für den ausscheidenden Axel Vogt nachrückte.

Die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. ist seit 1946 ein einzigartiges Netzwerk des Bauwesens in Norddeutschland. Gegründet als Gesprächsplattform aller am Bau Beteiligten in Schleswig-Holstein liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Bauforschung, der Bau- und Wohnberatung und der technischen Qualitätssicherung.

(Foto v.l.n.r.: Jörg Bierbass, Prof. Dietmar Walberg, Arne Kleinhans, Christine Koretzky, Christoph Karstens, Quelle: ARGE//EV, Joachim Herrmann)

 

Hamburger Bautag 2025: Bachelor- und Masterpreise verliehen

Hamburger Bautag 2025 an der TU Hamburg zum Thema „Klimawandel und Küstenschutz“ mit Firmenkontaktmesse: ein perfektes Match von Lehre, Forschung, Studierenden, Landesministerien und Unternehmen der BAUINDUSTRIE!

Die Stiftung der Hamburger Bauindustrie hat auch dieses Jahr wieder die besten Bachelor- und Masterabsolventen des Studienganges Bau- und Umweltingenieurwesen geehrt: Christian Weber, Geschäftsführer unseres Mitgliedsunternehmens HC Hagemann GmbH & Co. KG, lobte die hervorragenden Leistungen und übergab die Geldpreise an Johann Christiansen und Janina Rogge (Bachelor) sowie Daniel Tetla und Kaja Ondruch (Master im Bauingenieurwesen).

Zuvor hatte Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Andreas Timm-Giel den Bautag eröffnet, zudem konnten die Teilnehmer:innen zwei sehr spannende Vorträgen folgen: Dr. Jacobus Hofstede aus dem schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN), berichtete über den Weckruf aus den Schäden der Sturmflut im Oktober 2023 an der Ostseeküste sowie die Schlussfolgerungen für die Zukunft. Morten Klöpper aus der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) stellte die Herausforderungen für die Elbmetropole angesichts steigender Meeresspiegel und größerem Flächenbedarf für Deiche eindrucksvoll vor.

Die Regionale Fachabteilung Wasserbau mit Vertretern aus der gesamten norddeutschen Bauindustrie traf sich ebenfalls am Rande des Bautages mit Prof. Dr.-Ing. Peter Fröhle: Der Leiter des Instituts für Wasserbau, der den Bautags-Vormittag moderiert hatte, stellte die Forschungsarbeiten seines Instituts vor und ging mit den Unternehmen in einen Austausch über aktuelle Anforderungen in den Unternehmen.

Sehr lebendig war auch die Firmenkontaktmesse, auf der sich Studierende und Arbeitgeber auf lockere Art kennenlernen konnten: Mit dabei unsere Mitgliedsunternehmen Aug. Prien, Eurovia, Leonhard Weiss, Pohl-Gruppe, Strabag Züblin und W&F.

 

Mitgliederversammlung in Kiel: lebendiger Austausch und viele Impulse

Mitgliederversammlung 2025: Das jährliche Treffen aller unserer Mitgliedsunternehmen – dieses Jahr im Hotel Kieler Yacht-Club – ist deutlich mehr als ein Ritual und das Abhaken von Formalitäten. Es ist ein lebendiger Ort des informellen, persönlichen Austauschs über Unternehmensgrößen, Regionen und Tätigkeitsfelder hinweg, wie sie nur unsere Branche mit ihrer Vielfalt an Bauunternehmen vereint. Ebenso dient die Versammlung dem Rückblick wie der Entwicklung neuer Impulse für unsere künftige Verbandsarbeit. Da passte es gut, dass in der direkt vorher stattfindenden Sitzung unseres Vorstandes auch Vertreter des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein und des Wirtschaftsverbandes Bau-Nord teilnahmen, um mögliche Anknüpfungspunkte für eine intensivere Zusammenarbeit zu besprechen.

Unser Vorstandsvorsitzender Olaf Demuth gab in der Mitgliederversammlung einen detaillierten Einblick in die aktuellen bundesweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft sowie in die Entwicklung der regionalen Bauaktivitäten in Hamburg und Schleswig-Holstein. Im Anschluss machte Hauptgeschäftsführerin Manja Biel deutlich, wie breit und vielschichtig die Rolle des Verbandes als wirtschaftspolitische Interessenvertretung aufgestellt ist: Neben der individuellen Unterstützung unserer Mitglieder in arbeits-, bau- und vergaberechtlichen Fragen umfasst sie die Positionierung gegenüber Politik, Verwaltung, Verbänden und Institutionen – im direkten Austausch, schriftlich, über Öffentlichkeitsarbeit, Spitzenverbände, Kooperationen und Gremienarbeit. All dies wird getragen von einem kleinen, hochmotivierten Team – in enger Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Engagement aus dem Verband.

Nach der Verabschiedung des Haushaltes für 2025 und Beschlüssen zu den Beiträgen stellte Bettina Baumgartner, Geschäftsführerin des EMB Wertemanagement Bau e. V. in München, ihre Angebote für das Etablieren von Wertemanagementsystemen für Bauunternehmen vor. Einen sehr gelungenen Abschluss vor dem informellen Austausch mit Köstlichkeiten der Hotelküche bot Prof. Dr. Stefan Kooths. In seinem beindruckend kurzweiligen Vortrag „Stresstest für die Bauwirtschaft – staatliche Investitionen, hohe Preise, schrumpfende Spielräume?“ erklärte der Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) unterhaltsam die makroökonomischen Mechanismen, die aktuell auf die Bauwirtschaft einwirken.

 

#BauenmitLeidenschaft: „Ich lerne jeden Tag etwas Neues!“ – Interview mit Amos Kamau, Auszubildender bei der Firma Berthold Fasthuber

Amos Kamau macht in Kiel seit August des vergangenen Jahres bei der Berthold Fasthuber Bauunternehmung GmbH & Co. KG eine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter, Fachrichtung Rohrleitungsbau. Der 28-jährige Kenianer aus Kiambu nahe der Hauptstadt Nairobi lebt erst seit drei Jahren in Deutschland: Nach einer längeren Tätigkeit als selbstständiger Kfz-Elektriker in Kenia folgte er der Empfehlung seiner Cousine in Kiel, ebenfalls wie sie in die Landeshauptstadt zu kommen. An der Volkshochschule, mit den Kindern seiner Cousine und mit Youtube-Videos hat Amos die deutsche Sprache gelernt, so dass er die Sprachprüfung B1 gemeistert hat. Danach wurde er aufgrund einer Initiativbewerbung eingestellt. Wir treffen Amos im Ausbildungszentrum Ahrensbök.

Herr Kamau, wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter / Fachrichtung Rohrleitungsbau zu beginnen?

Ich habe in Kiel häufig die Fahrzeuge von der Firma Berthold Fasthuber gesehen, die mich neugierig gemacht haben, und dann erfahren, dass sie Tiefbau und Rohrleitungsbau machen. Außerdem habe ich mich immer gewundert, wo denn die ganzen Stromkabel sind, denn in meiner Heimat sieht man sie vor allem überirdisch. Dann habe ich mich informiert und erfahren, dass hier in Deutschland Wasser, Gas und Strom in Leitungen unterirdisch transportiert wird und dass dies Tiefbau-Arbeit ist. Das hat mich sehr interessiert, weil ich schon immer Dinge gerne repariert habe – als Kind habe ich viele Taschenlampen repariert. Da ich schon mein Deutschzertifikat und meine Arbeitserlaubnis hatte, konnte ich nach der Bewerbung bei der Firma Berthold Fasthuber schon im August 2024 anfangen. Zunächst hatte ich keine Idee, was genau ich machen wollte, aber als ich mit Herrn Kamp über den Rohrleitungsbau gesprochen habe, wusste ich: Das will ich arbeiten. Ich bin einfach neugierig und will die Dinge unter der Erde verbinden.

Was gefällt Ihnen bisher an dieser Ausbildung am meisten?

Ich lerne jeden Tag etwas Neues, das ist mein Highlight – egal, was ich mache. Das gefällt mir. Besondere Momente sind zum Beispiel, wenn ich aus einem Fernwärmeschacht herauskomme. Oder wenn es erst mal sehr kompliziert aussieht, aber wir am Ende die Dinge zusammenkriegen. Ich mag es, wenn es ein wenig schwerer ist. Bis jetzt ist alles top, ich habe Bock zu arbeiten. Die Kollegen sind immer da, wenn ich eine Frage habe und zeigen mir Dinge, wie sie gehen. Auch hier im Ausbildungszentrum sind wir ein Team. Ich kann immer Ideen einbringen, das macht Spaß. Ich will unbedingt viel lernen, das kann ich jetzt. In der Berufsschule kann ich auch an meinen Sprachkenntnissen weiterarbeiten. Ich schicke meiner Familie immer Fotos von meinen Zeugnissen – die sind auch happy darüber, was ich mache.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Ausbildungsbetrieb am meisten?

Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit. Jeder passt auf sich und auf die anderen auf, zum Beispiel, damit keiner in gefährliche Situationen kommt. Immer sehr respektvoll. Meine Chefs achten erst mal auf die Sicherheit. Wenn alles gesichert ist, kann ich loslegen.

Wie erleben Sie die überbetriebliche Ausbildung im Ausbildungszentrum Ahrensbök?

Ich war ja jetzt schon mehrere Male hier. Das ist traumhaft, hier lernt man immer etwas. Ich kannte das so noch nicht – hier hat man alle Bauberufe zusammen. Man kann hier soviel lernen, im ersten Jahr auch in verschiedene Richtungen. Und für die Fachrichtung Rohrleitungsbau komme ich im zweiten Lehrjahr dann ins Ausbildungszentrum nach Hamburg. Auch das Essen ist gut!

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Nach meiner Ausbildung will ich als Polier arbeiten, dann meinen Meister machen und in der Zukunft will ich Ingenieur werden. Mit Mathe krieg ich das gut und präzise hin, und ich will unbedingt etwas bauen. Aber erst mal muss ich meine Deutschkenntnisse noch verbessern und weitere Prüfungen machen. Ich will etwas mit Bau studieren, gerne im Bereich Rohrleitungsbau.

Was erzählen Sie jungen Menschen in Ihrem Umfeld, warum es sich lohnt, in der Baubranche zu arbeiten?

Ich sage den Leuten, schaut euch mal auf der Straße um: Gebäude, Straßen – das ist alles gebaut. Jeden Tag braucht man etwas Neues, Bauarbeit endet nicht. Ich sage, kommt zum Bau, wir brauchen neue Ideen, und junge Leute haben diese frischen Ideen. Ich habe gesehen, wie die Kinder meiner Cousine mit Lego tolle Sachen bauen. Wenn diese Kinder später Häuser bauen, haben wir wunderschöne Häuser. Bauen macht richtig Spaß, es ist nicht wie Büroarbeit. Bauen ist immer interessant, man lernt sehr viel und ist immer beschäftigt.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kamau.

 

Fachausschuss Ingenieurbau: Baustellenbesichtigung Fernwärmenetz

Es ist immer wieder faszinierend, welche spektakulären Einblicke unsere Mitgliedsunternehmen in ihre Projekte ermöglichen: Die Mitglieder unseres Fachausschusses Ingenieurbau Hamburg hatten jetzt die Möglichkeit, durch den fertiggestellten Fernwärmetunnel unter der Elbe zu laufen.

Nach einer Einführung durch Projektleiter Dirk Lassen-Petersen von den Hamburger Energiewerken führte das Implenia-Team als Generalunternehmer mit dem Ausschussvorsitzenden Sönke von Fintel die Gäste in den gigantischen Schacht und durch den mit zwei Leitungen bestückten Elbtunnel, der künftig eine wichtige Funktion für Hamburg übernehmen wird: Die Wärme aus dem künftigen Energiepark Hafen mit einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage wird hier unweit des Bubendey-Ufers im Tunnel Richtung Bahrenfeld geschickt, um den Westen der Stadt zu versorgen. Auch unserer Mitgliedsunternehmen Michel Bau aus Neumünster ist an dem Projekt beteiligt.

 

#BauenmitLeidenschaft: „Hier und da einen väterlichen Rat“ – Interview mit Holger Meyer, Ausbilder für Beton- und Stahlbetonbauer am Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg

Holger Meyer (60) hat seinen Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers von der Pike auf gelernt. Nach der Hauptschule ging es mit der Ausbildung los, nach Bundeswehr und einer Gesellentätigkeit hat er im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg erfolgreich die Polierprüfung abgelegt und dann rund 15 Jahre bei mehreren Unternehmen in Hamburg und Lübeck als Polier gearbeitet. Seit dem Jahr 2002 ist er Ausbilder für Beton- und Stahlbetonbauer im Ausbildungszentrum und hat in diesen Jahren mehr als 600 Auszubildenden die Basis ihres Berufs vermittelt. Wir treffen den Vater von zwei Töchtern aus dem Vier- und Marschlande (Bezirk Hamburg-Bergedorf) in „seiner“ Halle, wo Auszubildende gerade an Holzschalungen arbeiten.

Herr Meyer, was macht Ihnen in Ihrem Job am meisten Freude?

Jungen Leuten die Grundfertigkeiten in der Schaltechnik beizubringen und Dinge für das Leben mitzugeben – denn manche kommen in Situationen, die ich mitbekomme, die ihre eigene Zukunft gefährden. Deshalb gebe ich hier und da auch einen väterlichen Rat. Manchmal kommen Auszubildende nachher zu mir und bedanken sich dafür – das freut mich dann, weil es ein Zeichen ist, dass ich es wohl richtig gemacht habe. Es ist mir auch eine große Freude, junge Menschen dank meiner Kontakte zu den Unternehmen in Ausbildungen zu vermitteln – da wir hier im Ausbildungszentrum ja auch berufsvorbereitende Maßnahmen für Jugendliche anbieten, die noch keinen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen haben. Deswegen hatte ich noch keinen einzigen Tag, an dem ich keine Lust auf meine Arbeit hatte.

Was ist das Schönste am Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers?

Sicherlich zu sehen, was man am Tag geschafft hat. Mit Kollegen im Team zusammenzuarbeiten. An der frischen Luft. Als Polier ist es schön, die Verantwortung über die ganze Baustelle zu haben – von der Einmessung bis zur Schlüsselübergabe – und später zu sehen, was daraus entstanden ist. Zu erleben, wie im Hochbau das Werk nach und nach entsteht: Das macht stolz.

Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren Auszubildenden vermitteln möchten?

Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Höflichkeit. Genaues Arbeiten mit Erklärungen, warum ich das so tun muss. Ich möchte auch Vertrauen vermitteln, dass Auszubildende keine Scheu haben, bei Problemen zu mir zu kommen. Man muss nicht gleich alles können – jeder kann auch mal Fehler machen. Außerdem ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben und sich immer weiterzubilden.

Womit bzw. wie haben Sie für den Ausbildungsberuf beim „BAUFESTival“ geworben?

Ich habe auf die guten Aufstiegsmöglichkeiten bei den Firmen hingewiesen. Mit dieser Ausbildung hat man eine gute Basis auch für andere Berufe. Außerdem – das ist ja auch für Lehrerinnen und Lehrer wichtig zu wissen – haben wir ja auch Programme bei uns für schwächere Schüler oder solche mit geringeren Deutschkenntnissen. Das erleichtert ja einen Einstieg in die Branche. Der Verdienst ist natürlich auch wichtig, weil die Vergütung höher ist als in anderen Berufen. Mit den Modellen in unserer Halle konnten wir außerdem gut werben, aber auch zeigen, dass dies ein anspruchsvoller Beruf ist.

Wie haben Sie persönlich das „BAUFESTival“ erlebt?

Es war eine super Sache für alle Beteiligten: Alle waren sehr begeistert. Insbesondere für die Firmen, Lehrer und Schüler. Die Lehrer haben einen Einblick über die Berufe bekommen. Nicht alle Berufe im Bau sind bei allen bekannt. Was sehr viel Spaß gebracht hat: das große Interesse von vielen Schülerinnen und Schülern, gerade auch von solchen mit Migrationshintergrund. Wir fördern hier im Zentrum auch mit Sprachkursen und Nachhilfe-Unterricht – hier wird keiner im Regen stehen gelassen.

Was ist Ihr eigener Weg des Umgangs damit, dass manche Auszubildende mehr Zeit oder Unterstützung als andere brauchen?

Meistens suche ich das persönliche Gespräch und versuche, Vertrauen aufzubauen, damit die Person sich öffnet, damit ich erfahre, wo das Problem liegt. Manchmal muss man auch härter auftreten und unter Umständen auch die Firma kontaktieren – zum Beispiel bei wiederholtem Zuspätkommen. Wichtig ist jedoch, dass immer herüberkommt, dass wir es auch bei härteren Ansagen immer gut meinen.

In welcher Form und zu welchen Themen sind Sie im Austausch mit den Ausbildungsbetrieben?

Wir sind immer im Kontakt mit den Firmen: Nicht nur bei problematischen Verhaltensweisen, die bei den Azubis auftreten, oder persönlichen Problemen. Von mindestens der Hälfte der Betriebe kommen immer wieder Ausbilder zwischendurch bei uns vorbei und schnacken mit uns darüber, wie es mit den jeweiligen Auszubildenden läuft. Das lohnt sich ja häufig für sie, weil sie selbst in mehreren Berufen ausbilden, und hilft natürlich bei der Vermittlung von Kandidaten in die Firmen. Außerdem machen wir mit den Azubis Ausflüge zu unterschiedlichsten Baustellen, weil wir auch gute Kontakte zu den Polieren dort haben.

Wie blicken Sie auf die Entwicklung der Baubranche?

Die Branche stagniert im Moment ein wenig, es wird aber wieder nach oben gehen – es gibt immer ein Auf und Ab. Meines Erachtens brauchen wir gut qualifizierte junge Leute für die modernen Bauweisen in Hamburg. Es wird immer schneller und schneller, manchmal auf Kosten der Qualität. Schult Euch weiter, sage ich meinen Auszubildenden, Ihr seid die nächsten Führungskräfte, die später mal die großen Baustellen hier in der Stadt leiten werden. Die Baugenehmigungen sind häufig zu kompliziert, aber irgendwie geht es immer weiter.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Meyer.

 

Frühjahrsgespräche: vorsichtiger Optimismus und Sorge um Nachwuchs

Die Frühjahrsgespräche unseres Verbandes in Schleswig-Holstein sind regelmäßig stattfindende Foren für einen vertrauensvollen Austausch und den Blick auf die Themen, die unseren Mitgliedsunternehmen unter den Nägeln brennen.

Bei den diesjährigen Gesprächen in Jübek, Kiel und Nortorf berichteten die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einer verhalten positiven Grundstimmung – auch angesichts des geplanten 500 Milliarden-Investitionsprogramms des Bundes. Bedauert wurden unter anderem jedoch die bisher wenigen Ausschreibungen im Asphaltbau sowie ein völlig zum Erliegen gekommener Wohnungsbau.

Sorgen bereitet vielen Bauunternehmen zudem die Akquise von Fachkräften und Ausbildung von Nachwuchskräften, da es immer schwerer wird, qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen, die die Ausbildung dann auch erfolgreich beenden.

Unsere Geschäftsführer und Syndikusanwälte Stefan Lübke und Thies Richter referierten in den Gesprächen unter anderem zu Informationen aus dem Bundesfachausschuss Straßenbau sowie zu aktuellen arbeits- und tarifrechtlichen Entwicklungen. Janina Meins stellte als stellvertretende Leiterin Neuigkeiten aus dem Ausbildungszentrums Ahrensbök vor.

 

BAUFESTival: 1.700 Schüler und Lehrer, Berufsbildungssenatorin Bekeris und ukrainische Unternehmen zu Gast

Das BAUFESTival 2025 im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg war ein voller Erfolg: Ausbildung in der Bauwirtschaft live erleben und ausprobieren – das konnten drei Tage lang insgesamt rund 1.700 Schüler:innen und Lehrer:innen. Neun Ausbildungsberufe stellten sich in den Hallen vor, Ausbilder und Auszubildende standen Rede und Antwort. Etwa 40 Unternehmen der Bauwirtschaft präsentierten sich vor Ort und boten Praktika und Ausbildungsplätze an, darunter unsere Mitgliedsunternehmen Aug. Prien, Max Wiede, die Pohl-Gruppe, Strabag, Karrié und Eurovia.

Es gab auch weitere Gäste: Hamburgs Senatorin für Schule und Berufsbildung Ksenija Bekeris machte am dritten Tag einen Rundgang durch die Hallen und probierte sich beim Fliesenlegen und an einer Abbruch-Maschine aus. Die Fliesen-Nationalmannschaft bereitete sich beim Training mit den Dänen auf die Europameisterschaft vor und eine Delegation von 17 Unternehmen aus der Ukraine informierte sich über das deutsche Ausbildungssystem und suchte den Kontakt zu den Unternehmen.

Matthias Kloß, Geschäftsführer des Ausbildungszentrums Bau: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen praxisnah zu zeigen, welche spannenden Karrieremöglichkeiten die Bauwirtschaft bietet und Ihnen den direkten Zugang zu Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Das Ausbildungszentrum wird getragen von der Bauinnung Hamburg und dem Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein.

Zum Beitrag des NDR „Hamburg Journal“ über das BAUFESTival
www.azb-hamburg.de

 

#BauenmitLeidenschaft: „Kein Tag ist wie der andere“ – Interview mit Marie Erhardt, Bauleiterin bei Heinrich Karstens

Marie Erhardt (32) ist seit September 2023 als Bauleiterin bei der Heinrich Karstens Bauunternehmung tätig. Sie verantwortet mit ihrem Projektteam den Bau einer neuen Grundschule mit Zweifeldsporthalle im Kieler Stadtteil Gaarden, unweit des Hauptbahnhofs. Vor Ort treffen wir Frau Erhardt auf der Baustelle, auf der bis zum Start des neuen Schuljahres eine fünfgeschossige Bildungseinrichtung für rund 350 Kinder entstehen soll. Das Besondere: Im Erdgeschoss ziehen auch eine VHS-Kreativwerkstatt, ein Bistro sowie eine Arztpraxis ein. Darüber hinaus soll das Dach der Sporthalle als zusätzlicher Pausen- und Aufenthaltsraum konzipiert und vielfältig gestaltet werden.

Frau Erhardt, wie war Ihr Weg zu diesem Job?

Dies ist meine erste Baustellenleitung. Ich habe am 1. September 2023 direkt nach meinem Studium begonnen. Zuvor habe ich meinen Bachelor in Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt „Konstruktiver Ingenieurbau“ an der Technischen Hochschule Lübeck absolviert.

Mit Heinrich Karstens hatte ich bereits vor einigen Jahren Kontakt, da ich hier schon als Bauzeichnerin gearbeitet habe. Zuvor hatte ich meine Ausbildung zur Bauzeichnerin in Büdelsdorf bei einem anderen Unternehmen abgeschlossen. Während dieser Zeit durfte ich bereits an drei Bauprojekten in Hamburg-Finkenwerder mitwirken, was mir große Freude bereitete.

Ursprünglich dachte ich in der Schulzeit, dass ich etwas mit Sport machen werde. Doch nach meiner Ausbildung zur Bauzeichnerin habe ich mich für das Bauingenieurstudium entschieden. Vorher zog es mich zunächst für drei Monate nach Australien und anschließend nach Kiel, wo ich mein Abitur nachholte. Danach war ich noch ein halbes Jahr als Au-pair in den USA, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. Diese Erfahrungen haben mich persönlich enorm weitergebracht.

Wie sind Sie dann wieder mit Heinrich Karstens in Kontakt gekommen?

An der TH Lübeck fand eine Karrieremesse statt, bei der sich verschiedene Unternehmen präsentierten – darunter auch Heinrich Karstens. Da mir die Firmenphilosophie bereits aus meiner vorherigen Tätigkeit positiv in Erinnerung geblieben war, habe ich die Chance zur erneuten Kontaktaufnahme genutzt.

War es schon immer Ihr Ziel, Bauleiterin zu werden?

Nicht unbedingt. Ursprünglich hatte ich vor, in die Kalkulation zu gehen. Diese Idee habe ich zwar immer noch, aber mir wurde schnell klar, dass praktische Erfahrung auf der Baustelle essenziell ist, um die Prozesse wirklich zu verstehen. Oftmals weicht die Realität auf der Baustelle von den theoretischen Planungen ab, da nicht alles, was gezeichnet wird, in der Praxis umsetzbar ist. Die Tätigkeit hier vor Ort ist für meine berufliche Zukunft daher eine wertvolle Erfahrung.

Wie war das Studium?

Es war herausfordernd. Ich musste mir den Stoff sehr intensiv erarbeiten – insbesondere in Fächern wie Strömungsmechanik und Bauinformatik. Doch genau diese Disziplin und das Durchhaltevermögen, die ich im Studium gelernt habe, helfen mir heute im Berufsalltag.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit?

Ich mag Struktur, Ordnung und klare Abläufe – und genau das kann ich hier auf der Baustelle einbringen. Besonders hilfreich ist meine Erfahrung mit Building Information Modeling (BIM). Dadurch kann ich sicherstellen, dass alle Beteiligten auf Basis derselben Informationen arbeiten. Kommunikation und Koordination sind essenziell, damit alle das gleiche Verständnis haben.

Mit wie vielen Menschen arbeiten Sie hier zusammen und wie war es für Sie, so eine Aufgabe zu übernehmen?

30 Menschen kommen hier schon zusammen, die direkte Kommunikation erfolgt überwiegend mit den Vorarbeitern und Projektleitern. Diese Aufgabe übernehme ich jedoch nicht alleine, sondern gemeinsam mit dem Projektteam und der Projektleitung. Jeden Morgen um 10 Uhr gibt es eine Taktbesprechung, bei der wir uns abstimmen und die Aufgaben des Tages besprechen. Es ist eine große Herausforderung, aber auch eine tolle Chance.

Was macht Ihnen ebenfalls Spaß an Ihrem Job?

Das Schöne ist, dass ich rausgehen und sehen kann, wie alles läuft. Der Austausch mit den Nachunternehmern ist wirklich gut. Es gibt immer wieder knifflige Herausforderungen, aber genau das motiviert mich. Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Was hilft Ihnen im Alltag, wenn es mal schwierig wird?

Humor und Gelassenheit helfen mir dabei, Herausforderungen zu meistern. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich für jedes Problem eine Lösung finden lässt. Natürlich gibt es auch Tage, an denen man nach Hause geht und sich fragt: Wie schaffen wir das? Aber genau dann helfen mir Sport als Ausgleich und die Möglichkeit, mich mit dem Projektteam auszutauschen.

Was sagen Sie jungen Menschen, warum es sich lohnt, in der Baubranche zu arbeiten?

Es ist ein unglaublich abwechslungsreicher Beruf, in dem es nie langweilig wird. Der größte Vorteil ist, dass man tagtäglich sieht, was man erschafft. Ich bin nicht nur im Büro, sondern habe viel Kontakt mit Menschen und direkten Einfluss auf das Baugeschehen. Wir brauchen dringend Fachkräfte – ohne unsere internationalen Kollegen wäre es kaum möglich, Baustellen erfolgreich umzusetzen.

Sind Sie hier auf der Baustelle die einzige Frau?

Nein, es gibt mehrere Frauen hier: meine Projektleiterin und beispielsweise Tischlerinnen, Innenarchitektinnen und Landschaftsgärtnerinnen. Ich finde es großartig, dass immer mehr Frauen in der Baubranche tätig sind. Diese Mischung aus Männern und Frauen auf der Baustelle sorgt für ein angenehmes und ausgewogenes Arbeitsumfeld.

Wie gehen Sie mit Konfliktsituationen um?

Ein respektvoller Umgang ist für mich essenziell. Wichtig ist es, den Nachunternehmern zuzuhören – schließlich sind sie die Experten in ihrem Bereich. Wenn sie mir sagen: „Das ist so nicht umsetzbar“, dann höre ich ihnen zu und lasse mir erklären, warum. Es ist entscheidend, im Dialog zu bleiben und gemeinsam Lösungen zu finden.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Bauindustrie gratuliert Tschentscher zum Wahlsieg und fordert Intensivierung der Bauaktivitäten

Der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein hat dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und der Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard zum Wahlsieg gratuliert und fordert vor den anstehenden Koalitionsverhandlungen eine Weichenstellung für mehr Tempo bei den Bauaktivitäten in der Metropolregion – insbesondere in der Verkehrsinfrastruktur und im Wohnungsbau. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband vertritt rund 90 Unternehmen mit insgesamt über 8.000 Beschäftigten und einer Jahresbauleistung von rund 2 Mrd. Euro.

Vorstandsvorsitzender Olaf Demuth: „Wir gratulieren dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und der Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard zum erneuten Wahlsieg. Jetzt kommt es darauf an, in den nächsten Wochen die Weichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der Metropolregion zu stellen. Hamburg hat mit seiner Bedeutung als Logistik- und Verkehrsknotenpunkt und seinen stadtentwicklungspolitischen Akzenten eine Schlüsselrolle für ganz Norddeutschland. Auch für die Koalitionsverhandlungen in Berlin ist es wichtig, dass die Sicherung und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Hamburg Priorität bekommen.“

Hauptgeschäftsführerin Manja Biel: „Die SPD trägt auch nach der Bürgerschaftswahl weiterhin die Verantwortung – eine Chance, Gutes fortzusetzen und zugleich dringend notwendige neue Impulse für das Bauen zu setzen. Genehmigungsprozesse sollten jetzt effizienter und bürokratische Hürden abgebaut werden. Standards dürfen Bauprojekte nicht ausbremsen, sondern müssen praktikable Lösungen ermöglichen. Ebenso entscheidend ist die bessere berufliche Integration von Migranten, um den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern. Der neue „Hamburg-Standard“ kann Wohnen wieder bezahlbarer machen – deshalb sollte er schnellstmöglich in vielen Projekten umgesetzt werden. Die Bauindustrie steht als verantwortungsbewusster Partner bereit.“

Bereits vor einem Monat hatte der Bauindustrieverband in einem Impulsspapier („8 Impulse für Hamburg“) Vorschläge zu verschiedenen Politik-Feldern veröffentlicht.
Zu den „8 Impulsen für Hamburg“ mit detaillierten Vorschlägen für die neue Legislaturperiode

#StolzaufunsereMitglieder: GROTH feiert 100-jähriges Jubiläum

Die Groth & Co. Bauunternehmung in Pinneberg feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Firmenjubiläum. Bei einer ersten Feier mit Mitarbeitern wurde am 1. März eine von allen dortigen Beschäftigten signierte Jubiläumsstele eingeweiht. (Foto v.l.: Hans-Jochen Becker, geschäftsführender Gesellschafter der GROTH-GRUPPE, Dr. Claus-Christian Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter der Groth & Co. Bauunternehmung GmbH in Pinneberg und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein)

Manja Biel, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein: „Wir gratulieren der GROTH-GRUPPE sehr herzlich zu diesem seltenen Jubiläum und wünschen ein schönes Festjahr. Es ist eine großartige Leistung, ein Bauunternehmen über solch eine lange Zeit immer weiterzuentwickeln und die Herausforderungen der verschiedenen Zeiten zu meistern.“

Das Unternehmen wurde am 1. März 1925 von Theodor Groth und Hugo Moews in Stolp/Pommern gegründet und etablierte sich schnell als anerkanntes Bauunternehmen im Hoch-, Tief-, und Eisenbetonbau.

Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs gingen alle Betriebsstätten und Baugeräte durch Bombenangriffe verloren. Nach Flucht und Vertreibung, fand die Familie in Pinneberg eine neue Heimat. Mit dem Wiederaufbau ab 1950 entwickelte sich das Unternehmen mit großem Engagement unter Karl und Irma Groth zu einer bedeutenden Unternehmensgruppe im Hoch-, Tief-, und Straßenbau.

Dr.-Ing. Claus-Christian Ehrhardt: „GROTH ist eine starke Leistungsmarke, die auf zuverlässiger Termin- und Qualitätstreue fußt, sowie eine attraktive Arbeitgebermarke, welche die GROTH-Eigenschaften #regional, #innovativ und #fair kommuniziert. Das moderne Unternehmen treibt Innovation, Digitalisierung, Partizipation und Nachhaltigkeit kontinuierlich voran.“

Die Familie Groth-Becker begleitet heute in der 3. und 4. Generation zusammen mit einem starken Führungsteam die Geschicke der agilen GROTH-GRUPPE und erklärt hiermit ein klares Commitment für Innovation und Zukunftssicherung.

Das Familienunternehmen mit insgesamt über 1.000 Mitarbeitern und einer Ausbildungsquote von über 10%, erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 300 Millionen Euro.

Mehr Informationen zur Groth-Gruppe

Wohnungsneubau: Bauindustrie unterstützt „Hamburg-Standard“ der „Initiative kostenreduziertes Bauen“ 

Einsparungen bis zu 2.000 Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche – dies ist laut der Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“ beim Wohnungsneubau möglich. Initiiert von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hatten 230 Akteure aus allen Bereichen der Prozesskette beim Wohnungsbau  in 13 Arbeitsgruppen seit April mögliche Kostensenkungsmaßnahmen identifiziert. Mit dabei: der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein. Heute wurden die Ergebnisse in der Patriotischen Gesellschaft präsentiert. Über den neuen „Hamburg-Standard“ gelingt es erstmals in dieser Breite, zentrale Kostentreiber systematisch zu identifizieren und rechtssichere, praxistaugliche Alternativen sowie neue Prozess- und Verfahrensansätze zu entwickeln. Weitere Informationen unter www.bezahlbarbauen.hamburg

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Erstmals liegt zudem ein belastbarer Katalog zur Anpassung von Standards vor. Die Ergebnisse der Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“ sind ein wirkungsvoller Beitrag zu mehr bezahlbaren Wohnungen und zugleich eine Einladung an die gesamte Branche, die Grundlage einer neuen Planungs- und Baukultur zu schaffen.“

Prof. Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (ARGE): „Die baulichen Standards haben sich in den letzten Jahrzehnten, sei es durch individuelle oder auch gesellschaftliche Erwartungshaltungen an den Wohnungsbau, auf ein nicht mehr leistbares Niveau hochgeschaukelt. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat dies in einem hoch ambitionierten Prozess, mit allen am Bau Beteiligten im Detail analysiert und damit eine valide Grundlage für die Problembeseitigung gelegt. Der besondere Wert dieses Prozesses der „Initiative Kostenreduziertes Bauen“ liegt in seinem konsensualen Verfahren. Nur wenn alle mitmachen, kann es gelingen, den Teufelskreis zu durchbrechen. Zusammen mit dem „Regelstandard Erleichtertes Bauen“ aus Schleswig-Holstein wurde in Norddeutschland damit eine Blaupause erzeugt, die über die Republik ausgerollt werden kann. Bezahlbares Bauen – und damit auch Soziales Wohnen – kann wieder möglich gemacht werden.“

Manja Biel, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein: „Die Bauindustrie unterstützt den „Hamburg-Standard“ ohne Wenn und Aber – auch, weil wir selbst daran mitgearbeitet haben. Es war notwendig und genau der richtige Schritt, alle Akteure in der Wertschöpfungskette des Wohnungsbaus an einen Tisch zu holen und gemeinsam pragmatisch die vielen kleinen Hebel zu identifizieren, die in der Summe künftig ein deutlich günstigeres Bauen ermöglichen. Die Größenordnung der in den Workshops erarbeiteten Einsparungen ist sehr beeindruckend. Jetzt sollte der „Hamburg-Standard“ möglichst konsequent und zügig umgesetzt werden, egal, wie die Bürgerschaftswahl ausgeht. Unsere Bauunternehmen werden die Verantwortung dafür übernehmen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ohne dabei gute Qualität, Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung aus dem Blick zu verlieren. Wir unterstützen ausdrücklich eine neue Baukultur, die Kooperation und Flexiblität zum Grundprinzip macht – damit wieder mehr Wohnungen entstehen.“

 

 

Bauindustrieverband gibt acht Impulse zur Bürgerschaftswahl

Der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein hat zur Bürgerschaftswahl in Hamburg ein Impulspapier („8 Impulse für Hamburg“) zu verschiedenen Politik-Feldern veröffentlicht. Darin fordert der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband eine Entfesselung der Bauaktivitäten – mit einer verstärkten Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur, einer Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, ohne auf Qualität zu verzichten, und der schnellstmöglichen Umsetzung der Neufassung der Hamburgischen Bauordnung (HBauO).

Hauptgeschäftsführerin Manja Biel: „Flexibilität ist der Schlüssel, um den Anforderungen immer komplexerer Bauprojekte und Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Sie sollte etwa von der klassischen los- und gewerkeweisen Vergabe bis hin zu innovativen Modellen wie IPA reichen, sodass Vorhaben, Ausschreibungen und Verträge passgenau auf das jeweilige Vorhaben abgestimmt werden können.“

Was der Verband ebenfalls den künftigen Abgeordneten unter anderem empfiehlt: den Abbau von Bürokratie-Hemmnissen, die Umsetzung der Maßnahmen der Initiative zum kostenreduziertes Bauen sowie frischen Wind und einen Generationswechsel in den Behörden und Ämtern – beispielsweise agileres Arbeiten und Durchlässigkeit der Strukturen.

Zu den „8 Impulsen für Hamburg“ mit allen empfohlenen Einzelmaßnahmen

 

#StolzaufunsereMitglieder: Fernwärmetunnel-Bohrarbeiten abgeschlossen

Ohne Bauindustrie keine Wärmewende: Nach einem Jahr Arbeit der Tunnelbohrmaschine HERMINE unseres Mitgliedsunternehmens Implenia ist jetzt ein neuer 1,165 km langer Fernwärmetunnel in Hamburg unter der Elbe entstanden. Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank war als Taufpatin von HERMINE beim Ausheben des Bohrkopfs im Hindenburgpark in Othmarschen dabei, mit Umweltstaatsrat Anselm Sprandel, Auftraggeberin Kirsten Fust, Sprecherin der Geschäftsführung Hamburger Energiewerke GmbH, sowie Thomas Fiest, Geschäftsführer Tunnelbau Deutschland Implenia.

Der Tunnel ist ein Abschnitt der insgesamt 7,6 Kilometer langen Südleitung, die ab kommenden Jahr den Energiepark Hafen mit dem Fernwärmenetz im Hamburger Westen auf der Nordseite der Elbe verbindet. In den kommenden Wochen startet der Leitungsbau im Tunnel. Der Hindenburgpark wird jetzt wiederhergerichtet und bekommt neue Geh- und Radwege sowie Parkbänke. Mit dabei bei den Arbeiten: unser Mitgliedsunternehmen Michel Bau aus Neumünster in Schleswig-Holstein.

50 Jahre Elbtunnel: Meisterwerk der Baukunst feiert Jubiläum

Wie ginge es Hamburg und Schleswig-Holstein ohne den Elbtunnel? Am 10. Januar 1975 eröffneten Bundeskanzler Helmut Schmidt und Bürgermeister Hans-Ulrich Klose das Meisterwerk der Ingenieurkunst und Bauindustrie im Westen Hamburgs. Dies hat die Autobahn GmbH mit einem Festakt im Museum für Arbeit gefeiert. Gastgeber Carsten Butenschön, Direktor der Autobahn GmbH Niederlassung Nord, begrüßte unter anderem Staatssekretärin Susanne Henckel aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bürgermeister Peter Tschentscher, Verkehrssenator Anjes Tjarks, und seinen Geschäftsführungs-Vorsitzenden Dr. Michael Güntner.

Was während der Reden deutlich wurde: Es hat sich sehr gelohnt, damals groß zu denken und mit Mut etwas zu wagen – der Elbtunnel ist nach wie vor der längste Fluss-Autobahntunnel Deutschlands und mit täglich rund 120.000 Fahrzeugen zusammen mit der A7 der Garant für die Mobilität von Personen und Waren in der Region. Er verbindet Lebenswelten innerhalb Hamburgs, zwischen den Bundesländern und als Nord-Süd-Achse zwischen Nord- und Südeuropa.

Andree Poggendorf, Leiter des Tunnelbetrieb-Kompetenzzentrums der Autobahn GmbH Nord, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den vielen Kooperationspartnern, zu denen auch die Bauunternehmen gehören, die nach Beschädigungen sehr schnell Asphalt- und Betonsanierungen realisieren können.

Einblicke und Impulse: Hochbauausschuss startet ins neue Jahr

Für die Mitglieder des Hochbauausschusses startete das Jahr in Hamburg mit einem besonderen Highlight: Die Zech Hochbau AG gewährte – herzlichen Dank dafür! – exklusive Einblicke in die Baustelle des neuen Präventionszentrums der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) nahe der Elbbrücken. Die Teilnehmenden konnten die baulichen Herausforderungen und innovativen Lösungen dieses Projekts hautnah erleben, das als Vorzeigemodell für eine moderne und nachhaltige Bauweise gilt.

Im Anschluss stand die inhaltliche Arbeit des Ausschusses im Fokus: Die Mitglieder diskutierten intensiv, wie die Interessen des Hochbaus in der  zukünftigen Hamburger Baupolitik stärker verankert werden können. Gemeinsam erarbeiteten sie konkrete Vorschläge und Impulse, die in die politische Arbeit des Verbandes einfließen sollen. Dabei wurde deutlich, dass verfahrens- und technologieoffene Ansätze sowie pragmatische Lösungen entscheidend sind, um die Bauwirtschaft wieder zu beleben.

Ein frohes neues Jahr 2025!

Liebe Mitglieder, Partner und Freunde der Bauindustrie,

das vergangene Jahr war geprägt von Veränderungen und neuen Perspektiven, die uns als Bauindustrie vorangetrieben haben. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, Ihr Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch 2025 werden wir uns mit voller Energie dafür einsetzen, die Bauwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein zu stärken und als zuverlässiger Partner an Ihrer Seite zu stehen. Lassen Sie uns weiterhin mit Tatkraft und Vertrauen zusammenarbeiten, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.

Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr 2025, mit Gesundheit, spannenden Projekten und nachhaltigem Erfolg!

Ihr Team des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein e.V.

Das fordert die Bauindustrie zur Bundestagswahl

Der Bundespräsident hat am 27. Dezember den Bundestag aufgelöst – jetzt ist es amtlich: Am 23. Februar 2025 finden die Wahlen zum 21. Bundestag statt.
Worauf kommt es in der aktuellen konjunkturellen Lage an und was fordert die Bauindustrie von einer künftigen Regierung? Dies hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in einem Impulse-Papier zusammengefasst.

Die Forderungen in Kürze:

  • Zwei starke Bundesministerien: „Bauen und Klimaschutz“ sowie „Mobilität und Infrastruktur“
  • Unternehmen von Bürokratie entlasten – unternehmerisches Handeln fördern
  • Wohnungsbau wieder bezahlbar machen – Klimaschutz im Gebäudebestand mit Augenmaß angehen
  • Kreislaufwirtschaft am Bau voranbringen – Akzeptanz von Recyclingbaustoffen steigern
  • Verkehrsinfrastruktur modernisieren – Grundlage für Mobilität und Güterverkehre stärken
  • Wärme- und Energiewende konkret machen – Anlagen- und Netzinfrastruktur ausbauen
  • Digitalen Wandel gestalten – vernetzt planen und bauen für mehr Produktivität
  • Rechtliche Rahmenbedingungen fair gestalten – durch Partnerschaft auf Augenhöhe schneller bauen
  • Moderne Arbeit und Bildung – mit zufriedenen Fachkräften Zukunft bauen
  • Auslandsbau attraktiver machen – Entwicklungs- und Außenwirtschaftspolitik enger verknüpfen

Zu den kompletten Impulsen der Bauindustrie für die 21. Wahlperiode des Deutschen Bundestages

NDR Schleswig-Holstein Magazin berichtet über Kieler Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes

Das Schleswig-Holstein Magazin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hat in seiner Ausgabe am 29. November ausführlich über die Arbeit eines Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes aus Kiel berichtet: Der Beitrag ging der Frage nach, wie die Bauindustrie im Bundesland wieder angekurbelt werden kann. NDR-Reporter Christian Lang begleitete dazu Christoph Karstens von der Heinrich Karstens Bauunternehmung GmbH & Co. KG beim Besuch einer Baustelle. Der Geschäftsführer berichtete, vor welchen Herausforderungen er stehe, aber auch, wie er sich mit Innovationen an die derzeitige Lage anpasse.  Beispielsweise mit dem Bau des Gebäudetyps E, der andere Schallschutz- und Energieeffizienzvorgaben und damit Kostensenkungen ermöglicht. Oder auch mit der Hybrid-Bauweise, also mit weniger Beton und mehr Holz. Im Tiefbau setzt Karstens auf neue Aufträge im Bereich Erneuerbare Energien, also im Kabeltrassenbau. Jens Boyse-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sagte, es komme für die Bauwirtschaft jetzt auf Klarheit bei den politischen Rahmenbedingungen an.

Den Beitrag können Sie hier sehen.

Fachveranstaltung zu erfolgreichen Strategien für Nachhaltigkeitsberichte

CSRD – hinter diesen vier Buchstaben verbirgt sich eine EU-Richtlinie, die eine Nachhaltigkeits-Berichtspflicht ab kommendem Jahr vorsieht. Wie können sich Bauindustrie-Unternehmen strategisch darauf einstellen? Das erfuhren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Norddeutschland am 26. November bei unserer Fachveranstaltung „Zukunft gestalten: Erfolgreiche Strategien für Nachhaltigkeitsberichte“ im Ausbildungszentrum Bau in Hamburg.

Nach einem Überblick über die Anforderungen und mögliche Herangehensweisen von Olaf Buske und Jan-Frederik Konerding von KPMG teilten Sven Müller von AUG. PRIEN und Incken Wentorp von der Zech Group ihre Erfahrungen aus der Praxis – und wie sie Unternehmens-intern ein Bewusstsein für die Chancen dieser Regulatorik schaffen. Sascha Wiehager von der Bauindustrieverbandsgesellschaft ZN Bau warb dafür, sich mit Thema „Nachhaltigkeit“ unbedingt zu beschäftigen und branchenspezifische Beratung und Lösungen zu nutzen.

Kontakt ZN Bau: s.wiehager@bwi-bau.de.

Die Tarifgemeinschaft der Arbeitgeber hat dem Einigungsvorschlag für die aktuelle Lohn- und Gehaltstarifrunde zugestimmt.

Die Tarifgemeinschaft der Arbeitgeber (HDB und ZDB) hat dem Einigungsvorschlag für die aktuelle Lohn- und Gehaltstarifrunde zugestimmt. Die Abstimmung in den Gremien beider Arbeitgeberverbände erfolgte mit deutlicher Mehrheit für den Ende Mai erarbeiteten Vorschlag. Nachdem die Bundestarifkommission der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) der Einigung bereits zugestimmt hatte, ist nun der Tarifkonflikt im Bauhauptgewerbe beendet.

Dazu Manja Biel: „Weitere Streiks hätten nur Verlierer hervorgebracht, da die Herausforderungen in der Bauwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein zu gewaltig sind. Es ist unerlässlich, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer diese Aufgaben gemeinsam mit gegenseitigem Respekt, Anerkennung und Wertschätzung angehen, um nachhaltige Lösungen zu finden. Nur durch ein starkes Miteinander können wir unseren Beitrag zur Erreichung der Wohnungsbau- und Klimaschutzziele sowie zur dringend notwendigen Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur leisten.“

Einigung im Tarifkonflikt der Bauindustrie: Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein stimmt Kompromiss zu

Hamburg/Schleswig-Holstein, 4. Juni 2024 – Nach intensiven Verhandlungen und bundesweiten Warnstreiks haben die Tarifvertragsparteien der Baubranche (Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Zentralverband Deutsches Baugewerbe) am 28. Mai 2024 einen Einigungsvorschlag im Tarifkonflikt erzielt. Bis zum 14. Juni 2024 haben die sozialpolitischen Gremien der Landesverbände nun die Aufgabe, über den Tarifvorschlag abzustimmen. 

Wir, der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein, haben bereits am 4. Juni 2024 dem Tarifkompromiss zugestimmt. Dieser sieht eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor: 

Erste Stufe (ab 1. Mai 2024):  

Löhne und Gehälter steigen im Westen um 1,2 % und im Osten um 2,2 %. Die Lohngruppe 1 wird bundesweit um 2,2 % erhöht. Zusätzlich erhalten alle Lohn- und Gehaltsgruppen einen monatlichen Festbetrag von 230 Euro. 

Zweite Stufe (ab 1. April 2025):  

Löhne und Gehälter steigen im Westen um 4,2 % und im Osten um 5,0 %. Die Lohngruppe 1 wird bundesweit um 5,0 % erhöht. 

Dritte Stufe (ab 1. April 2026):  

Löhne und Gehälter steigen im Westen um 3,9 %, und Löhne und Gehälter im Osten werden auf das Niveau des Westens angehoben. 

Besonders hervorzuheben sind die Laufzeit von 36 Monaten sowie die frühere Ost-West-Angleichung ab April 2026. Dem gegenüber stehen die Anstrengungen, Bauen günstiger zu machen, damit überhaupt gebaut werden kann. „Die Erhöhungen sind am Rande dessen, was durch unsere Mitglieder leistbar ist. Insbesondere für die im Hochbau tätigen Unternehmen stellen die Erhöhungen eine immense Herausforderung dar. Entgegen den ersten Forderungen der Gewerkschaft auf einen Tarifabschluss für 12 Monate bieten die ausgehandelten Regelungen unseren Mitgliedsunternehmen aber die notwendige Planungssicherheit bei den Lohn- und Gehaltskosten, die angesichts der aktuellen konjunkturellen Unwägbarkeiten und der angespannten Auftragslage von immenser Bedeutung ist,“ so Manja Biel, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein, und ergänzt: „Ein weiterer wichtiger Aspekt des Tarifkompromisses ist die Erhöhung der Attraktivität der Ausbildung.“ Die Vergütung für das erste Ausbildungsjahr wird ab dem 1. Mai 2024 auf 1.080 Euro angehoben, mit weiteren Erhöhungen für die folgenden Ausbildungsjahre. Es wird angestrebt, die Ausbildungsvergütungen der technisch-kaufmännischen Berufe an die der gewerblichen Berufe anzupassen. Zum 1. April 2026 sollen die Ausbildungsvergütungen im Westen erneut um 3,9 % steigen und die Ost-West-Angleichung vollzogen werden. 

Jetzt bleibt zu hoffen, dass der Einigungsvorschlag die bundesweite Zustimmung aller Tarifvertragsparteien erhält, damit sich unsere Mitgliedsunternehmen wieder auf das konzentrieren können, was sie wollen: BAUEN! 

Umfrage des BIV HH SH: Gehaltserhöhungen sichern Stabilität in der norddeutschen Bauindustrie

„Wir sind in einer kritischen Situation. Die Tarifverhandlungen sind zunächst durch die Ablehnung des Schlichterspruches gescheitert. Die Gewerkschaft ruft zu Streiks auf. Der Wohnungsbau ist in der Krise. Unabhängig davon benötigen unsere Arbeitnehmer aufgrund der hohen Belastungen eine angemessene Gehaltserhöhung.“, betont Manja Biel, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hamburg-Schleswig-Holstein.

So interessierte in der aktuellen Umfrage, inwieweit die Mitglieder des Bauindustrieverbandes die gemeinsame Tarifempfehlung von HDB und ZDB freiwillig umsetzen.

Trotz der Herausforderungen zeigt sich die Bauindustrie im Norden entschlossen, die Arbeit auf den Baustellen entsprechend zu honorieren. Deshalb folgen bereits 72 Prozent der befragten Mitglieder des Bauindustrieverbandes Hamburg und Schleswig-Holstein der Tarifempfehlung (ganz oder teilweise) und haben freiwillig die Löhne und Gehälter ab dem 1. Mai 2024 angehoben.

Ergänzend wurde gefragt, wie die Wahrscheinlichkeit eines Streiks im eigenen Unternehmen eingeschätzt wird. Über 88 Prozent der Befragten stuften die Wahrscheinlichkeit für Streiks in der eigenen Belegschaft als gering ein. Lediglich 12 Prozent der Befragten sehen ein hohes Risiko für einen Streik im eigenen Unternehmen.

Ziel aller Beteiligten sollte es sein, möglichst zeitnah eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden, um gemeinsam die Herausforderungen der Bauindustrie zu meistern.

Die Umfrage unter unseren Mitgliedern wurde in der Kalenderwoche 20 durchgeführt.