Bezahlbares Wohnen: Mehr als nur eine Frage der Kosten
Das Problem der Wohnungsnot und steigender Baukosten ist vielschichtig und lässt sich nicht allein durch einfache Kostenreduzierung in der Bauausführung lösen. Denn entgegen landläufiger Meinung sind die ohnehin mittlerweile sehr geringen Margen in der Bauindustrie nicht die treibenden Faktoren für die hohen Kosten – im Gegenteil: Wie Manja Biel (Hauptgeschäftsführerin Bauindustrieverband HH SH e. V.) in der am 08.10.2024 von Anina Pommerenke moderierten Diskussion mit Dr. Bernd Buchholz (FDP-Landtagsabgeordneter SH), Alexander Blazek (Vorstandsvorsitzender Haus & Grund Schleswig-Holstein e. V.), Andreas Breitner (Direktor Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V.) betonte, liegt der eigentliche Schlüssel darin, zu hinterfragen, welche Standards und Verfahren wir uns als Gesellschaft leisten können und wollen. Es braucht einen differenzierten Ansatz, der nicht nur die Bauausführung selbst, sondern auch Vertragsmodelle und die staatliche Förderkulisse berücksichtigt. Viele kleine Stellschrauben – von effizienteren Genehmigungsverfahren über angepasste Bauvorschriften bis hin zu innovativen Vertragsmodellen – könnten entscheidend sein. Gemeinsam war man sich am Ende einig, dass die große Herausforderung darin besteht, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der sowohl qualitativ hochwertig als auch zukunftsfähig ist.